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Liebe Besucher,

Warum diese Bilder ins Internet gestellt wurden?

Es ist immer ein Problem, Werke der Künste, der Malerei, Bildhauerei, Musik, Architektur und Literatur zu erfahren, erkunden, erleben zu  können. Was in den Köpfen der Künstler entsteht braucht nicht nur ein Medium, um in der Welt wirklich werden zu können. Um in seiner Erscheinung nicht nur einmalig und ortsgebunden zu sein, um sich verbreiten zu können, braucht es  weitere Medien. Diese haben sich mit der Erfindung des Buchdrucks besonders in den letzten Jahrhunderten rasant entwickelt. Fotografie und Tonträger ermöglichten es letztlich, überall wenigstens einen Eindruck von den Kunstwerken zu erhalten.

Ins Internet gestellte Töne und Bilder schaffen diesen Eindruck jederzeit an nahezu jedem Ort unserer Welt. Sie lassen uns erahnen, was wir sehen und hören wollen; und wenn wir ein Bild im Original in uns tragen oder ein Musikstück im Konzertsaal erlebt haben, weiten sich die Sinne zurück oder, wenn nicht, lassen sie die Vorstellung in uns weiter spielen.

 

Ein Bild nun hat eine Besonderheit: es ist immer als Ganzes da, wenn ich es vor mir habe. Es braucht keine Zeit, wie etwa Musik, um als Ganzes hervor zu kommen, es ist da, wenn ich es sehe, zeitlos und ohne Anfang und Ende, nur begrenzt durch den Rahmen, der es aber nicht einengt, sondern eben das Ganze festhält. Es ist in jedem Moment, in dem ich es betrachte, eine ganze Welt, eine eigene Wirklichkeit. Der Betrachter ist da, in dieser anderen Welt, beide bilden möglicherweise eine Einheit. Das ist uns als Eingangserfahrung möglich an jedem Ort, zu jeder Zeit.

Kommunikation ist also zu jeder Zeit und überall möglich. So, wie wir mit jedem Menschen auf der Welt jederzeit und überall kommunizieren können –hören und sehen- können wir uns jetzt ein Kunstwerk, das wir kennen oder noch nicht, in den Sinn holen und seine Essenz erkunden oder von ihm beeindrucken lassen. So wie wir  uns gedanklich schon immer an jeden Ort der Welt, den wir kennen, versetzten können ohne uns zu bewegen, können wir uns jetzt auch mit Kunstwerken unmittelbar unterhalten und deren Botschaften aufnehmen. Dies auch mit Bildern, die wir noch nie vorher gesehen haben – vom ersten Eindruck bis zur gesamten Interpretation. Es fehlt zwar gleichsam das Haptische, das Werk ist  nicht im Wohnzimmer aufgehängt, aber eine Kommunikation ist dennoch unmittelbar möglich. So ist es nicht Teil eines Kunstbetriebes, erfordert nicht die Fahrt zu einem Museum, einer Galerie. Wer das Bild aus einem Museum kennt oder es in Besitz hat – das Gedächtnis wird umso intensiver aktiviert.

In diesen neuen Möglichkeiten ist vielleicht auch begründet meine Nähe zu der Vorstellung  von Engeln: Sie bringen Botschaften unabhängig von Raum und Zeit, wobei ich diese ja nicht einmal sehen, aber irgendwie hören, spüren kann. (Der französische Philosoph Michel Serres hat ähnliche Gedanken dazu. Er vergleicht unseren heutigen Kommunikationsbetrieb als Ganzes mit der Übermittlungsaufgabe der Engel, wobei er aber eher auf die in diesem Betrieb tätigen Menschen abzielt.) – und mir gefällt die Vorstellung, dass meine Bilder nun irgendwo herumschwirren als Träger von Botschaften mittels in Formen gemalter Farbe.

Farbe und Form sind die Musik der Bilder, sie korrelieren mit Tönen und Komposition. Alles was wir in der Kunst vermitteln wollen, müssen wir in unsere begrenzten Sinne umsetzen – wie übrigens auch in wesentlichen Teilen der Wissenshaft – und alle Sinnlichkeit geht zurück in Gedanken und Gefühl. Blüten, Blätter, Bäume, Landschaften- es ist fast eine Gier, sie zu malen wie Gott sie anbietet. Die Essenz davon aber ist  Bewegung ohne das Detail der Aufgabe in der  Natur, des wiederkehrenden Vollzugs von Werden und Vergehen aus beobachtendem, analysierendem wissenschaftlichen Blickwinkel. Die Abstraktion davon, wie der Künstler sie malen kann, ist wie eine rätselhafte innewohnende Struktur oder auch Kraft, die sich aus dem Zusammenspiel verdichten und umsetzen lässt wieder in Phantasien, Träume und sinnliche Empfindungen. Sie sind als Bild zeitlos, verdichten die Zeit, sind einfach da.

Gezeigt werden hier im virtuellen Raum Bilder, die ohne Aufwand entweder noch als Fotografie vorhanden sind oder jetzt aufgenommen wurden. Die meisten meiner Werke sind irgendwo in privaten Besitz und schmücken die Zimmer jener Menschen,  die sie lieben lernten oder im öffentlichen Raum ausgestellt. Vielleicht werden auf dieser Seite später noch einige weitere eingestellt werden. Mir gefällt die Vorstellung, die Abbilder dieser Bilder können überall sein, sichtbar für jeden, der sie erleben will und die Botschaften müssen nicht nur an einem Ort festhängen.

Eure Elka

© elka

© elka

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